Die eigenen Texte anderen Menschen vorlesen zu dürfen, ist ein Privileg. Welches wir in diesem Jahr natürlich noch einmal besonders schätzen, durften wir doch in 2020 keine Lesungen veranstalten.
Wenn dann die Zuhörer so gebannt lauschen wie bei unserer Lesung kürzlich, dann ist das für mich noch einmal eine Art der Auszeichnung. Das Thema der Lesung meiner Autorengruppe SiebenSchreiber war „Hautnah“ und ich las meine Erzählung „Irgendwann ist jetzt“, die im Schreibtisch.Literarisches Jounal 2020 der edition federleicht erschienen ist.
Darin geht es um eine junge Frau, die von ihrem Mann misshandelt wird und eines Nachts die Flucht ergreift. Diese Nacht schildere ich in meiner Geschichte. Beim Schreiben dieser Erzählung war es mir wichtig, die Gefühle der Frau nachvollziehbar zu beschreiben, zu zeigen, was die Misshandlungen aus ihr gemacht haben. Das Vorlesen eines solchen Texte ist eine ziemliche Herausforderung. Auch, weil mir die Geschichte selbst sehr nah geht.
Während ich las, war es mucksmäuschenstill im Saal. Nicht nur der danach umso lauter erscheinende Applaus, sondern auch die Kommentare und das Lob der Zuhörer im Anschluss haben mich berührt und geben mir Motivation für mein weiteres Schreiben.
Genauso erging es natürlich auch meinen Mitschreiber:innen aus der Gruppe, die ähnlich berührende, aber auch heitere Texte mit teils überraschendem Ausgang vortrugen. Wie immer, wenn wir uns ein Thema geben, sind die Ergebnisse unglaublich vielfältig und abwechslungsreich.
Die nächste Lesung ist bereits geplant, am 30. Oktober in Erkelenz. Mehr dazu bald.