Auf Elke Pistor ist Verlass. Ihr Name verspricht gute Unterhaltung, spritzig, witzig, mit einer gut abgemessenen Dosis Spannung. Wenn man dann noch die entsprechende Deko, den Schnee und die Liebe draufpackt, dann haben wir alle Zutaten zu einem stimmungsvollen, fröhlichen Weihnachtskrimi.
Die Kölner Autorin Elke Pistor ist mir vor allem durch ihre wunderbar abgedrehten Kurzkrimis bekannt sowie durch die immer gut ausgearbeiteten Charaktere. Im vorliegenden Buch ist die Protagonistin, passenderweise mit dem Namen Janne Glöckchen, eine leicht chaotische, erratisch agierende junge Frau, die mit der wachsenden Anzahl an Leichen in ihrer Umgebung schwer zu tun hat.
So hat sie nicht nur ihre tote Arbeitsgeberin, ihres Zeichens Inhaberin des Ladens für Weihnachtsdekoration mit dem passenden Namen „Kling und Glöckchen“, im Keller verstaut, sondern sie findet eine weitere Tote zwischen ihren Mülltonnen. Damit nicht genug, denn es gibt in diesem skurrilen Krimi noch mehr Morde, diverse andere Vergehen und reichlich Verdächtige. Zwischen all dem taucht auch noch ein zwar undurchschaubarer, dafür aber umso ansehnlicherer junger Mann auf.
Die Handlung nimmt nach und nach so richtig Fahrt auf, die Ereignisse überstürzen sich. Dabei ist nicht immer alles logisch, es gibt ein paar etwas verwirrende Ungereimtheiten im Plot, ein paar wenige Flüchtigkeitsfehler. Die man aber gerne hinnimmt, da die Geschichte einfach Spaß macht und unterhält. Die Hauptfigur, ein bisschen naiv, ein bisschen verpeilt, ein bisschen geschwätzig, und eine unheilbare Liebhaberin von allem, was auch nur annährend als Weihnachtsdeko durchgeht, ist gerade wegen ihrer diversen Macken liebenswert.
Die Auflösung ist dann zwar etwas sehr absonderlich und, jedenfalls für mich, völlig unvorhersehbar, aber so soll es ja auch sein bei einem Krimi. Alles in allem ein Lesevergnügen der weihnachtlichen Art.
Elke Pistor – Kling und Glöckchen
emons, September 2021
Taschenbuch, 237 Seiten, 12,00 €