Der Untertitel dieses Buches lautet: Die 13 seltsamsten Präsidenten der USA. Und es ist natürlich klar, an wen wir alle da zuerst denken. Genau. An jenen. Dem selbstverständlich auch ein Kapitel gewidmet ist.
Die anderen Sonderlinge sind nicht alle so bekannt. Jedem sind die Namen von John F. Kennedy, Theodore Roosevelt oder Richard Nixon geläufig. Aber wer erinnert sich an Andrew Jackson, den Unbeherrschten, an Chester Alan Arthur, Lebemann und Reformer oder Calvin Coolidge, den Maulfaulen.
Auf sehr informative und unterhaltsame Weise stellt uns der Autor diese 13 sonderbaren Männer vor – Frauen fehlen bekanntlich bis heute in der Liste der amerikanischen Präsidenten. Wir erfahren interessante Details aus der Vergangenheit der Männer, bevor sie das höchste Amt antraten. Wir lernen ihre seltsamen Seiten kennen, lesen Anekdoten, Absonderlichkeiten, aber auch Rührendes, Witziges oder Trauriges.
Geordnet sind die Kapitel, welche jedes einem Präsidenten gewidmet ist und diesem einen sehr prägnanten Titel verleiht, chronologisch. Lesen kann man sie in jeder gewünschten Reihenfolge, da sie nicht (immer) aufeinander Bezug nehmen.
Die Texte von Ronald D. Gerste, seines Zeichens in Washington lebender Arzt und Historiker, erzählen von den uns unbekannten Seiten bekannter Männer. Dabei wertet er nicht, auch wenn er von mancher Begebenheit mit einem deutlichen Augenzwinkern berichtet. Der Stil, in dem der Autor schreibt, ist flüssig, unterhaltsam, nie langweilig oder langatmig. Er erspart uns lästigen Geschichtsunterricht, überflutet seine Leserinnen nicht mit Daten und Zahlen. Das macht die Lektüre dieses kleinen Taschenbuchs zu einem Vergnügen. Immer wieder mag man danach greifen, immer mal wieder ein anderes Kapitel lesen. Und Dinge über so manchen amerikanischen Präsidenten erfahren, die man vielleicht lieber doch nicht so genau gewusst hätte.
Ronald D. Gerste – Trinker, Cowboys, Sonderlinge
Klett-Cotta, Oktober 2021
Taschenbuch, 303 Seiten, 10,00 €