Ist das nicht ein genialer Buchtitel? Der allein bringt uns doch schon zum Lächeln. Das sich beim Lesen dieses Buch zu einem lauten Lachen steigert. Ich jedenfalls habe Tränen gelacht, gekichert, geschmunzelt und ach so viel wiedererkannt in diesen herrlichen, absurden Texten von Sabine Bode.
In etlichen Kapiteln lästert sie so wunderbar über alles, was uns heute so beschäftigt. Über das Büroklima und den dortigen Umgangston, über das Altern und wie man damit (nicht) umgehen sollte, über den technischen Fortschritt und die Beziehung zu dem gleichzeitigen Fortschritt im Alter des Benutzers dieser Technik. Über das Loslassen der aus dem Nest flüchtenden Kinder und über die positiven Seiten des zunehmenden Vergessens beim Älterwerden.
Überhaupt dreht es sich in diesem Buch vor allem um das Älterwerden und dessen Akzeptanz. Um die Sorgen, die wir uns doch eigentlich besser gar nicht machen sollten. In witzig-abgedrehten Vergleichen hält uns Sabine Bode den Spiegel vor. Und genau das ist es auch, warum die Pointen so perfekt sitzen, warum die Anekdoten und Situationen, die sie beschreibt, so erheitern – weil wir sie alle so oder ähnlich schon mal erlebt haben.
Wenn sie die Kämpfe mit dem schicken Kaffeeautomaten beschreibt, die Diskussionen mit störrischen Teenagern oder die auf alles vorbereiteten Prepper auf den Arm nimmt, immer ist das köstlich und sehr witzig.
Dann bleibt aber doch auch manches Lachen im Hals stecken. Je weiter man liest, desto schwerer fällt das Lachen, desto bitterer, zorniger und kritischer scheint die Autorin zu werden. Und persönlicher, denn immer mehr bekommt man den Eindruck, dass sie aus eigenem Erleben schildert, Vorfälle beschreibt, die sie aufgeregt, verstört, geärgert haben. Auch wenn man ähnliches selbst kennt, scheint sie mir hier ein wenig den Humor zu verlieren.
Dennoch ist das Buch insgesamt ein Heidenspaß, etwas, was man zur Unterhaltung, zur Aufmunterung sehr gut gebrauchen kann und aus dem man sicher hin und wieder auch perfekt zitieren kann. Lassen wir also einfach mal die Sorgen beiseite und amüsieren uns.
Sabine Bode – Sorgen sind wie Nudeln, man macht sich immer zu viele
Goldmann, Oktober 2022
Taschenbuch, 191 Seiten, 14,00 €