Donaukreuzfahrt mit Todesfolge – nur halb so witzig wie erwartet
Nachdem ich auf der Crime Cologne eine Lesung mit dieser Autorin erlebt hatte, die wunderbar spaßig und sehr unterhaltsam war, war ich neugierig auf ihr neuestes Buch. Der Titel des Krimis, der vor allem auf einem Donauschiff spielt, lässt eine sehr humorvolle Geschichte erwarten.
Doch leider hält der Titel nicht, was er verspricht. Es wird ein sehr konventioneller Kriminalroman mit platten Figuren und seichten Dialogen und vor allem ohne Spannung. Die Handlung ist auch ziemlich abstrus und dabei voller Logiklücken und mit unnötigen Belanglosigkeiten in die Länge gezogen.
Mitzi, die immer und überall Verbrechen wittert und daher diesen Spitznamen hat, geht auf Donaukreuzfahrt. Ihr neuer Freund ist Pianist auf dem Schiff und um ihm nahe zu sein, hat sie die Reise gebucht. Mit ihr auf dem Schiff sind außerdem drei Juwelenräuber, die sich dümmer als dumm anstellen und mehrere, sehr typische Kreuzfahrtteilnehmer, die so klischeebeladen sind, dass zumindest das dann doch wieder recht unterhaltsam ist.
Das Ganze zieht sich wie gesagt, es gibt viele (unnötige) Szenen, in welchen nichts passiert, das die Handlung voranträgt, die aber voller sinnentleerter Dialoge stecken. Als Parallelhandlung folgen wir Mitzis bester Freundin, der Kriminalkommissarin Agnes, die den Juwelenraub aufzuklären hat.
Es ist schade, dass es der Autorin nicht gelingt, ihren offensichtlichen Humor und ihr Geschick in der Darstellung und Performance auch in ihr Schreiben zu übertragen. Immer wieder gibt es Ansätze, doch der Witz verpufft oft. Oder vielleicht ist er einfach zu österreichisch für uns Piefkes.
Isabella Archan – Schiesst nicht auf die Mördermitzi
Emons, März 2023
Taschenbuch, 333 Seiten, 14,00 €