H.S. Palladino – Die den Schnee fürchten

⭐⭐

Ein Thriller, der keiner ist, sich dafür in vielem verzettelt

Dieser Roman hat so wenig Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich, um diese Rezension zu schreiben, erst einmal überlegen musste, worum es überhaupt ging. Das einzige, was ich behalten hatte, war, dass ich die Protagonistin Bjørk überhaupt nicht mochte.

Diese Frau, ehemalige Profilerin der Polizei, nun wegen irgendeines Vorfalls in Ungnade gefallen, wird von inneren Dämonen verfolgt. Ihren Job als Drogenberaterin hat sie auch schon wieder verloren. Da erhält sie den Anruf einer ehemaligen Klientin, die ein Treffen verlangt in einer ziemlich heruntergekommenen Gegend. Als Bjørk dort eintrifft, fällt ihr die Frau vor die Füße, abgestürzt vom Dach eines Gebäudes.

Es stellt sich relativ schnell heraus, dass es weder ein Unglück noch Selbstmord, sondern ein Verbrechen war. Doch was für eine Beziehung besteht zwischen Bjørk und dieser Frau, die behauptete, zu wissen, warum Bjørk solche Albträume hat?

Nun wird die Geschichte arg verworren, zu viele verschiedene Handlungsstränge verweben sich nicht zu einem Ganzen, sondern verlieren sich im Nirgendwo. Die Protagonistin handelt derart unrealistisch, nichts, was sie tut, ist nachvollziehbar. Ihr Verhalten den ermittelnden Polizisten gegenüber zum Beispiel, die sie in Verdacht haben, die Frau vom Dach gestürzt zu haben, ist unverständlich.

Die Auflösung schließlich macht das Ganze auch nicht besser, zumal während des gesamten Romans nicht wirklich Spannung aufkommt, er die Bezeichnung Thriller meines Erachtens also eher nicht verdient.

Leider erfährt man weder im Klappentext noch im Impressum etwas über die Autorin oder den Autor, ja nicht einmal, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Auch der deutsche Titel hat nicht viel Zusammenhang mit der Handlung, außer das, wie zu erwarten, in Norwegen im Winter Schnee fällt.

Dieser Roman konnte mich nicht überzeugen.

H.S. Palladino – Die den Schnee fürchten
aus dem Norwegischen von Maike Dörries und Günther Frauenlob
Blanvalet, November 2023
Taschenbuch, 441 Seiten, 12,00 €

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