Langweiliger Krimi um eine ausgestorbene Pflanze
So witzig und vielversprechend der Titel dieses Romans klingt, so langweilig ist sein Inhalt. Da ist das Setting, die berühmte Côte d’Azur, noch das spannendste an dieser Geschichte. Dazu kommt ein sehr betulicher, sehr geruhsamer Erzählstil, der noch das letzte Tempo tötet.
Es geht in diesem Krimi um David und Marlene, ein aus Deutschland nach Südfrankreich ausgewandertes Ehepaar, das sich hier ein wunderbares Leben versprochen, stattdessen aber eher beengte Verhältnisse bekommen hat. Denn finanziell stehen die beiden nicht besonders gut da. Er verdient sich sein Geld durch Führungen von Touristengruppen, mal zeigt er interessante städtische Sehenswürdigkeiten, mal führt er Leute zu beschaulichen oder beeindruckenden Orten in der Natur. Sie verkauft auf den Märkten der Region ihre selbstgemalten Bilder, mit eher mäßigem Erfolg.
Da kann David während eines plötzlichen Unwetters einem Mann das Leben retten. Dieser stellt sich als russischer Gangsterboss heraus (so viel zum Klischee) und schenkt David zum Dank nicht nur eine angeblich ausgestorbene Pflanze, sondern eben auch den titelgebenden Mord. Ein Leben für ein Leben sozusagen.
Aufgrund diverser Andeutungen vermutet man schnell, dass David seine Marlene am liebsten beseitigen würde, doch es kommt anders. Und dabei spielt eben besagte Pflanze eine wichtige Rolle sowie ein von David hinzugezogener Experte, dem es gelingt, diese Pflanze zu bestimmen und vor allem ihren unermesslichen Wert herauszufinden. So werden aus den dreien Geschäftspartner – mit durchaus tödlichen Konsequenzen.
Wenn man den Inhalt hier so zusammenfasst, klingt es spannend und vor allem auch nach einem ungewöhnlichen Plot. Daraus hätte ein wirklich interessanter Krimi werden können, doch leider wird das Ganze so dröge erzählt, so langatmig, mit ellenlangen Absätzen voller Beschreibungen, voller ausführlicher Schilderung von Handlungen oder Gedankengängen, dass man wirklich gelangweilt ist. Die Figuren bleiben blass, profillos und wenig lebendig, die Motive wirken konstruiert, das Geschehen schreitet nur langsam voran.
Es ist mein erster Roman von diesem Autor, der laut Vita im Buch ein vielbeschäftigter Drehbuchautor ist und auch sonst als erfolgreich beschrieben. Dieses Buch allerdings konnte mich leider so überhaupt nicht überzeugen.
Georg Heinzen – Ich schenk dir einen Mord
gmeiner, März 2025
Taschenbuch, 278 Seiten, 14,00 €