Ena Fitzbel – Rätsel haben kurze Beine

⭐⭐⭐

Schatzsuche in einem alten Haus in der Bretagne, fröhlich und temperamentvoll

Wer schon einmal in der Bretagne war, weiß, dass hier das perfekte Setting ist für geheimnisvolle Häuser, mysteriöse Piratengeschichten und verwegene Helden.

Ein solches Haus voller Geheimnisse und verschlossener Türen erbt die junge Jade. Mit ihrem kleinen Dackel Rimbaud reist sie an, um die Villa auf Vordermann zu bringen und dann zu verkaufen. Ein verdächtig interessierter Immobilienmakler taucht auch sogleich auf.

Viel interessanter für Jade ist aber der Lehrer Alban, der ihr zusammen mit seinem aufgeweckten Neffen Corentin bald zur Seite steht, nicht nur, um Haus und Garten instand zu setzen. Auf ihren Wanderungen durch die Zimmer entdeckt Jade viele merkwürdige Antiquitäten, ägyptische Reliquien und schließlich sogar eine Goldmünze.

Als sie kurz darauf Erzählungen von einem Schatz hört, der seit Jahren viele Schatzjäger in den kleinen Ort lockt und auch schon Todesopfer gefordert hat, darunter Corentins Eltern, ist Jade wie elektrisiert und möchte nun natürlich auch diesen Schatz finden.

Dazu tragen auch die weiteren Hinterlassenschaften ihrer Großtante bei, die diese in kryptischen Botschaften, die Jade, Alban und Corentin erst mühsam entschlüsseln müssen, versteckt hat. Dass die Schatzsuche nicht ganz ungefährlich ist, zeigen unwillkommene nächtliche Besucher in Jades Haus.

Natürlich ist es keine Überraschung, dass sich Alban und Jade während dieser Geschehnisse näher kommen. Auch wenn eine andere gutaussehende junge Frau dem Lehrer verdächtig oft über den Weg zu laufen scheint, was Jades Eifersucht anfacht.

All das sorgt für eine tempo- und durchaus auch wendungsreiche Geschichte, trotz der Vorhersehbarkeit. Auch die Erzählweise ist munter und frisch, nie langweilig, mit vielen humorvollen Einlagen und vor allem guten Typenbeschreibungen. So kommen die Dorfbewohner nicht immer gut weg in Jades Betrachtungen. Hier beweist die französische Autorin ein gutes Einfühlungsvermögen und eine hohe Beobachtungsgabe.

Hohe Literatur ist dieser Roman sicher nicht, auch der Schreibstil ist nicht wirklich herausragend, aber die Geschichte ist unterhaltsam, leichtfüßig und mit einer guten Prise Spannung erzählt.

Ena Fitzbel – Rätsel haben kurze Beine
aus dem Französischen von Ingrid Ickler
Penguin, März 2025
Taschenbuch, 268 Seiten, 12,00 €

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