Ian Moore – Mord & Croissants

⭐⭐⭐⭐⭐

Herrlicher Krimi, voller englischem Spott und französischem Charme

Dieser Roman ist süffig wie Rotwein und spritzig wie Champagner. Er hat alles was ein humorvoller, unterhaltsamer und mitreißender Krimi braucht: Tempo und Witz, französischen Charme gepaart mit englischer Schrulligkeit, knackige und interessante Figuren mit Tiefgang, eine gut aufgebaute Handlung. Dazu diese Dialoge, sie sind einfach nur herrlich, wie oft habe ich herzhaft laut gelacht beim Lesen dieses Buches.

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Tim Frühling – Der Kommissar in Wanderschuhen

Leichtfüßiger, unterhaltsamer Krimi um eine bunte Wandertruppe

Der als Wetterfrosch aus dem Fernsehen bekannte Autor erzählt auf unterhaltsame und spritzige Weise von einer bunt zusammengewürfelten Gruppe auf Wanderung durch die Rhön. Im Mittelpunkt stehen die beiden Kommissare Daniel Rohde und Brigitte Schilling, die nicht nur Kollegen im Kommissariat Hersfeld sind, sondern auch ein Liebespaar im ersten gemeinsamen Urlaub.

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René Freund – Wilde Jagd

Saufender Philosoph philosophiert über Philosophen

Wenn ein gelungenes Buch die Erwartungen an weitere Romane eines Autors in die Höhe treibt, ist Enttäuschung vielleicht nicht überraschend. Die Corona-Quarantäne Geschichte „Das Vierzehn-Tage-Date“ von René Freund war unglaublich gelungen, temporeich und witzig. Das kann man von dem vorliegenden Roman leider nicht behaupten.

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Björn Berenz – Knäcketod

Schwedenkrimi, der außer den Landschaftsbeschreibungen nichts schwedisches an sich hat

Buchhändlerin Ina lässt ihr altes Leben hinter sich, packt ihre Siebensachen und zieht nach Schweden. Ihr Plan: mit ihrem langjährigen geheimen Geliebten ein neues Leben zu beginnen. Doch dieser ist inzwischen verstorben und war dazu auch noch verheiratet. Seine Ehefrau hat Ina unter einem Vorwand nach Schweden gelockt.

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Emiko Jean – Mika im echten Leben

Adoptiertes Mädchen trifft ihre leibliche Mutter – ein Roman, der sich verzettelt

Mika ist Mitte Dreißig, als eines Tages ihr Telefon klingelt. Am Apparat ist ihre 16-jährige Tochter Penny, die sie sofort nach ihrer Geburt zur Adoption freigab. Penny möchte ihre Mutter kennenlernen, ein Wunsch, den Mika teilt und so wird, nach weiteren längeren Telefonaten, ein Treffen vereinbart.

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Thomas Chatwin – Vier Schafe und ein Todesfall

Krimi, der weniger humorvoll ist, als Titel und Klappentext vermuten lassen

Ein ehemaliger Verleger wird erschossen in seinem Garten aufgefunden. Eine Frau wird verdächtigt, den Mann getötet zu haben. Die Familie dieser Frau, wiewohl seit Jahren ohne Kontakt zu ihr, will diesen Verdacht mit allen Mitteln ausräumen. Und in der Tat stehen ihnen fast alle Mittel zur Verfügung, weil jedes Mitglied dieses zahlreichen Clans entsprechende Fähigkeiten oder zumindest Verbindungen besitzt.

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Christina Wermescher – Die Toten von Bayreuth

Klassischer Krimi mit sympathischer Ermittlerin und hinreichender Spannung, wenn auch ohne Überraschungen

Der Fall bzw. die Fälle, die Mira Streitberg aufzuklären hat, sind verzwickt. Eine Tote wird in einem Sarg entdeckt, die andere Leiche in der Kühlkammer eine Fleischerei. Was die beiden Fälle verbindet, bleibt eine ganze Weile im Verborgenen. Unterstützt wird Mira von einem neuen Kollegen und einem Praktikanten sowie natürlich den üblichen Mitarbeitern der „Spusi“.

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Anja Baumheier – Die Buchverliebten

Rührende Geschichte um zwei Menschen in der zweiten Lebenshälfte und ihr Verhältnis zu Büchern

Noch heute möchte ich von „Die Erfindung der Sprache“ von Anja Baumheier schwärmen. Dieser Roman hat nachhaltig Eindruck gemacht. Vor allem die Kunstfertigkeit dieser Autorin, mit Sprache umzugehen, mit Worten Bilder zu erschaffen, fasziniert.

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Sandra Lüpkes – Das Licht im Rücken

Aus fiktiven und realen Episoden zusammengesetzte Geschichte der Familie Leitz und ihrer Kamera Leica

Ein durchweg spannender und interessanter Roman um die Industriellenfamilie Leitz und ihr Werk in Wetzlar, wo die berühmte Kamera Leica entstand. Dennoch kämpft auch dieser Roman mit dem typischen Problem: Um alle zeitgeschichtlich relevanten Themen abzudecken, werden die Figuren in zu viele Situationen hineingestellt, um noch realistisch zu sein.

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Ingke Brodersen – Lebewohl Martha

Spannende Recherchen um ehemalige jüdische Bewohner eines Berliner Hauses

Man stelle sich das einmal vor: Man lebt in einer großen und schönen Berliner Wohnung, Altbau, mit Stuckdecken. Und erfährt später, dass aus dieser Wohnung, wie auch aus denen auf den anderen Etagen, damals 1942 und später, Frauen und Männer deportiert wurden.

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Charlotte Printz – Die rätselhafte Klientin

Zwei junge Frauen klären einen Kriminalfall im Jahr des Mauerbaus – hinreichend spannend, aber nicht gänzlich überzeugend

Die 22jährige Carla führt nach dem Tod ihres Vater dessen Detektei in Berlin weiter. Vor allem beschäftigen sie Fälle von untreuen oder von verlorenen gegangenen Männern. Im Jahr 1961 ist das für eine junge Frau noch eine sehr ungewöhnliche Betätigung, die Carla trotz ihres schüchternen und etwas verklemmten Wesens einigermaßen erfolgreich bewältigt.

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Ewald Frie – Ein Hof und elf Geschwister

Zu Recht mit dem Sachbuchpreis ausgezeichnet – ein Buch über den Wandel in bäuerlichen Familien

Ewald Frie, Professor für Neuere Geschichte, ist als neuntes von zwölf Kindern auf einem Bauernhof im Münsterland aufgewachsen. Vom Leben dort und wie es sich über die Jahrzehnte gewandelt hat, wie sich das in seiner Familie widerspiegelt, davon erzählt er in diesem Buch, das in diesem Jahr den Deutschen Sachbuchpreis erhalten hat.

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Ariel Magnus – Tür an Tür: Nazis und Juden im argentinischen Exil

Ins Exil gehen und dort genau den treffen, vor dem man geflohen ist

Ariel Magnus, der heute in Deutschland lebt, ist in Argentinien geboren und aufgewachsen, als Sohn jüdischer Eltern, die von jenen abstammen, die vor den Nazis flohen. Dort aber lebten sie „Tür an Tür“ mit genau jenen, vor denen sie flüchten mussten.

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Patrick Baumgärtel – Krimis schreiben: Wie Sie erfolgreiche Kriminalromane schreiben, überarbeiten und in einem Verlag oder als Selfpublisher veröffentlichen

Ein Ratgeber über das Schreiben von Kriminalromanen, der wenig Neues verkündet

Ein Kriminalroman ist im Übrigen nichts für einen Autor, der sich nicht an Auseinandersetzungen wagt, vielleicht Pazifist ist und allen Streitereien mit Verweis auf seine Gemütsruhe aus dem Wege geht. Schwierigkeiten und Probleme der Hauptfigur sind das Salz in der Suppe, Harmonie ist fade.“ (S. 23)

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Ulla Mothes – Morgenluft

Kleingartenkolonie als Abbild der Gesellschaft – etwas dick aufgetragene Geschichte um Stadtentwicklung, Geheimnisse und Vertrauen

In einer ungenannten Stadt taucht eines Tages die junge Architektin Lu in einer Kleingartenanlage auf. Sie sucht dort Unterschlupf, nachdem ihr Freund, der auch gleichzeitig ihr Chef ist, sie betrogen hat. Nun steht sie ohne Arbeit und ohne Wohnung da.

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Julia Bruns – Tote brauchen keinen Strandkorb

Witziger Senioren-Krimi mit skurrilen Figuren und spritzigen Dialogen

Schon den Vorgängerband um den Kriminalkommissar a.D. Helmut Katuscheck, der gegen seinen Willen im Seniorenheim lebt, mochte ich sehr. Das Setting ist ungewohnt und deswegen macht es besonderen Spaß. Die Figuren sind liebenswert-absonderlich und die Handlung zwar nicht hochdramatisch, aber doch ausreichend spannend.

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Richard Coles – Der Tote in der Dorfkirche

Etwas zu betulich-altmodischer Krimi aus England mit etlichen Mängeln

In diesem von einem englischen Pfarrer geschriebenen Kriminalroman ist der Hobby-Ermittler ein … Pfarrer. Was vielleicht die etwas arg betuliche Erzählweise und die recht ausschweifenden Beschreibungen und Kommentierungen erklärt.

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Sharon Gosling – Lighthouse Bookshop

⭐⭐⭐⭐⭐

Ein Wohlfühlroman um Freundschaft, Geheimnisse und gegenseitiges Vertrauen

Dies ist bereits der zweite Roman, den ich von dieser Autorin gelesen habe, und er gefiel mir um Längen besser als ihr voriger. Jener war recht dröge, ein bisschen langatmig, um nicht zu sagen langweilig.

Ganz anders der neue, der ein richtiges Wohlfühlbuch ist. Ein bisschen märchenhaft, mit ein bisschen viel Zuckerguss, aber sehr liebenswert. Und dabei auch noch spannend.

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Jonas Schaible – Demokratie im Feuer

Spannende Darstellung einer neuen Realität

Der Spiegel-Journalist, der in diesem Buch deutlich macht, wie sehr ihm das Thema Klimawandel am Herzen liegt, entwirft mit dem Konzept einer wehrhaften Klimademokratie eine Vision eines an die neuen Realität angepassten politischen System.

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Magie im Alltag

Eine magische Neuerscheinung

Magie im Alltag – so lautete das Thema für die diesjährige Anthologie des Schreiblust-Verlags.

Einsendeschluss war wie immer der 31.Dezember des vergangenen Jahres. Und ich habe es diesmal gerade noch rechtzeitig geschafft, meine Kurzgeschichte einzusenden. Ihr Titel: Wenn die Magie verraucht.

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Emily Winston – Der Mordclub von Shaftesbury: Ein Herz und eine tote Seele

Nette Mischung aus Krimi und Liebesgeschichte in englischer Idylle

Rosamunde Pilcher meets Inspector Barnaby. Das Beste an diesem Roman, wie auch am Vorgängerband, sind die Beschreibungen des Settings. Die idyllische Kleinstadt südlich von London mit ihren typisch britisch-skurrilen Einwohnern – man fühlt sich sofort heimisch und wohl. Und erwartet stets, dass Barnaby um die Ecke kommt und den Fall löst.

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Salma El-Wardany – Alles, was wir uns nicht sagen

aus dem Englischen von Melike Karamustafa und Bettina Hengesbach

Drei junge Frauen auf dem Weg zu sich selbst – empathisch, aber auch langatmig und schwülstig

Kees, Malak und Jenna sind seit der Schulzeit befreundet. Die Musliminnen leben in England nicht immer nach den Regeln ihrer Religion. Malak und Kees haben beide weiße Freunde, die sie vor ihren Familien verheimlichen, Jenna lebt ihr Leben freizügig, ohne jedoch gewisse Grenzen zu überschreiten.

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Ehrlich währt am längsten

Was erwartest du von einer Rezension?

Wie alles haben auch Rezensionen zwei Seiten, also sowohl Vorteile wie Nachteile. Wobei ich eigentlich keine gravierenden Nachteile erkennen kann, außer, man macht beim Verfassen der Buchbesprechung grobe Fehler. Aber dennoch haben manche Menschen Vorbehalte gegen Rezensionen, sie bilden sich einfach gerne selbst ihre Meinung. Was ihr gutes Recht ist und dem auch überhaupt nichts widerspricht. Jedenfalls geben viele Leserinnen und Leser dies als Grund an, warum sie niemals Rezensionen lesen. Sie wollen sich nicht beeinflussen lassen, sagen sie.

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Philip Ellis – Liebe und andere Schwindeleien

aus dem amerikanischen Englischen von Melike Karamustafa

Gelungene Liebeskomödie um zwei liebenswerte Gauner

Eine witzige und spritzige Liebes- und Gaunerkomödie, die Spaß macht, trotz ihrer genrebedingten Vorhersehbarkeit. Es bleibt genug Überraschendes in dieser Geschichte um eine stets klamme junge Frau, die plant, den Diamantring ihrer Freundin zu stehlen.

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Emily Henry – Happy Place: Urlaub mit dem Ex

aus dem amerikanischen Englisch von Katharina Naumann

Vorhersehbare Geschichte um die Wiederbelebung einer Beziehung

Wenn eine Autorin oder ein Autor mit einem Buch erfolgreich war, dann ist es verständlich, dass er oder sie sich wünscht, dass sich dieser Erfolg mit dem nächsten Roman wiederholt. Dafür dann aber mehr oder weniger noch einmal das gleiche oder doch zumindest ein sehr ähnliches Buch zu schreiben, scheint mir zu kurz gedacht.

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Franziska Grillmeier – Die Insel

Anklagender Bericht über die Situation in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln

Dieses Buch vermittelt den Eindruck, als wisse es nicht so genau, was es will. Dabei ist der Bericht der Journalistin Franziska Grillmeier über die Zustände in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln wichtig. Sie erzählt von ihren eigenen Erlebnissen dort, als Beobachterin, als Freundin und als Journalistin.

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Sarah Turner – Hinter den Wolken wartet die Sonne

aus dem Englischen von Angela Koonen

Anrührender, aber wenig überraschender Entwicklungsroman um eine unentschlossene junge Frau

Ein Roman um Trauer und Zusammenhalt, um Selbstvertrauen und natürlich um die Liebe. Das Ganze ist verpackt in eine nicht neue, aber recht berührende Geschichte, die allerdings ausgesprochen vorhersehbar verläuft.

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Judith Barrington – Meine Erinnerungen, mein Leben: Einladung zum autobiografischen Schreiben

aus dem Englischen von Kerstin Winter

Hilfreiche Anleitung

Auf Anhieb könnte ich ihn auch nicht erklären, den Unterschied zwischen Memoiren, Erinnerungen und einer (Auto-)Biographie. Judith Barrington aber ist diese Unterscheidung sehr wichtig und deswegen räumt sie der entsprechenden Erklärung Raum ein in ihrem Buch.

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David Levithan & Jennifer Niven – Nimm mich mit dir, wenn du gehst

aus dem Amerikanischen von Bernadette Ott

Außergewöhnlich berührender Roman um zwei Geschwister, sehr empfehlenswert

Haben Mom und Darren uns mehr durch das, was sie getan haben, verletzt, fragte ich mich, oder durch das, was sie nicht getan haben? Was hinterlässt schlimmere Wunden – der spürbare Hass oder die fehlende Liebe?“ (S. 205)

Diese Sätze machen wirklich nachdenklich. Die Antwort auf diese Frage gibt das Buch am Ende auch nicht. Aber es endet versöhnlich, soviel sei verraten.

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Lars Engels – Totes Moor

Konventioneller Krimi

Eine verschworene Dorfgemeinschaft, eine bedrohliche Moorlandschaft und ein junger, unerfahrener Kommissar – das sind die Zutaten zu diesem Kriminalroman, der in der Rhön angesiedelt ist.

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