Pip Williams – Die Buchbinderin von Oxford

⭐⭐⭐

Interessante Einblicke in die Buchherstellung vor über 100 Jahren

In England können Frauen im Jahr 1914 noch nicht einfach so studieren. Solche aus ärmeren Verhältnissen schon gar nicht. Und so träumt Peggy weiter davon, irgendwann einmal zu diesen selbstbewussten Frauen zu gehören, die täglich die Gebäude voller Wissen und voller Bücher betreten.

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Susan Fletcher – Florence Butterfield und die Nachtschwalbe

⭐⭐⭐⭐

Fenstersturz im idyllischen Seniorenheim

Mord oder Selbstmord, das ist eine Frage in diesem geruhsam erzählten Roman, der kein Krimi sein will

Dieses Seniorenheim namens Babbington Hall scheint ein Idyll zu sein. Ein wunderschönes altes Haus, liebevoll renoviert, mitten in einem großen Garten, voller mehr oder weniger skurriler alter Menschen. Eine davon die liebenswerte Florence Butterfield, 87 Jahre alt und auf den Rollstuhl angewiesen.

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Markus Orths – Der Pastor und das letzte Hemd

⭐⭐⭐

Tante Erna stirbt – zum dritten Mal. Oder zum vierten? Oder gar nicht?

Am Vorgängerbuch hatte ich viel Spaß, und das nicht nur, weil es ganz in der Nähe meines Wohnortes spielte. Der Humor und die liebevolle Art, wie es dem Autor gelang, die Manierismen, die Verschrobenheiten, die speziellen Ausdrucksweisen und die Gastfreundschaft der Niederrheiner darzustellen, machten einfach Freude.

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Annie Lyons – Der Buchclub: Ein Licht in dunklen Zeiten

⭐⭐⭐⭐⭐

Ein Schmöker, wie er im Buche steht – berührend, spannend, herzerwärmend

Was für ein Buch! Eine Überraschung geradezu, hatte ich doch nicht wirklich erwartet, dass mich dieser Roman derart in seinen Bann zieht. So sehr, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Um fünf Uhr nachmittags begann ich die Lektüre und um halb elf am Abend war das Ende erreicht.

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Colleen Cambridge – Der Cocktail Mörder Club

⭐⭐⭐⭐

Die Haushälterin von Agatha Christie ermittelt wieder

Ich habe ein Faible entwickelt für Kriminalromane, die zu einer Zeit spielen, als die Ermittler:innen noch nicht ständig an ihrem Mobiltelefon hingen, ganz einfach, weil es diese zu ihrer Zeit noch nicht gab. Daher habe ich auch schon den Vorgängerband „Die Dreitagemordgesellschaft“ mit großem Vergnügen gelesen.

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Kai Meyer – Die Bibliothek im Nebel

⭐⭐⭐⭐⭐

Wuchtiger Roman über das Schicksal mehrerer Familien, die durch Bücher verbunden sind

Wie schon in seinem Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“, der letztes Jahr ein absolutes Highlight für mich war, dreht sich auch sein neues Buch um Bücher, um Bibliotheken, um die Liebe zu Büchern und um die Bücherstadt Leipzig. Auf drei Zeitebenen, atmosphärisch dicht, hochspannend und voller Emotionen erzählt Kai Meyer vom Schicksal der Menschen, die ihr Leben Büchern widmen.

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Mikki Brammer – Dieses schöne Leben

⭐⭐⭐

Sterbebegleiterin auf der Suche nach dem Leben – anrührende, aber etwas langatmige Story

Man kann sich kaum einen belastenderen, aber vielleicht auch keinen erfüllenderen Beruf denken als den einer Sterbebegleiterin. Aber wie muss der Mensch sein, der einen solchen Beruf ergreift? Wie schützt man sich, die eigene Psyche, gegen die ständige Begegnung mit dem Tod? Insbesondere, wenn man selbst nicht sehr gefestigt ist, aber dafür mit vielen inneren Problemen zu kämpfen hat?

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Rita Falk – Steckerlfischfiasko

⭐⭐⭐

Eberhofer ermittelt wieder – doch der Fall gerät erneut in den Hintergrund

Es stand zu befürchten und dennoch konnte ich nicht widerstehen: ein neuer Eberhofer muss sein. Doch wie schon im Vorgängerband, so stehen auch diesmal die Familie und die Befindlichkeiten des Franz Eberhofer im Mittelpunkt und der Kriminalfall, den er aufklären soll, wird zur Nebensache.

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Marita Kürschner – Lapislazuli & Mr Wichtig: Die Rache des Don Cannelloni

⭐⭐⭐

Zwei Katzen klären Entführungsfälle auf ungewöhnliche Weise

Die Viersener Autorin hat hiermit bereits den zweiten Band um die beiden Samtpfoten vorgelegt. Lapislazuli, eine wunderschöne und sehr gepflegte weiße Katze und der schwer in sie verliebte Straßenkater Anton fanden sich im ersten Band und sind seither ein Paar, wenn auch mit einigen Hindernissen.

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Tatjana Kruse – Strippen statt sticken!

⭐⭐⭐

Netter Kriminalroman mit wenig Krimi und viel Familie

Ihren Roman um eine nicht tot sein wollende Leiche habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Und oft herzhaft lachen müssen. So war ich auf dieses neue Buch von Tatjana Kruse sehr gespannt. Allerdings war mir entgangen, dass sich dabei schon um den 9. Band einer Reihe um immer denselben Kommissar im Ruhestand handelt.

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Joseph O’Connor – In meines Vaters Haus

⭐⭐⭐⭐

Widerstand leisten im besetzen Rom– auf wahren Ereignissen beruhende Geschichte

Ein charismatischer Geistlicher versammelt mehrere tapfere Menschen um sich, um Geflohenen, Deserteuren, Verletzten und Verzweifelten zu helfen – unter der aufmerksamen Beobachtung des Deutschen Hartmann, Chef des NS-Sicherheitsdienstes.

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Tessa Korber – Das Leben im Großen und Ganzen

⭐⭐⭐

Eine einsame Frau mit Ansprüchen – nicht ganz überzeugender Selbstfindungsroman

So recht fand ich keinen Zugang zur Protagonistin dieses Romans, die voller Selbstmitleid ihr männerloses Dasein beklagt, andererseits aber an ihren Ansprüchen scheitert.

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Chris McGeorge – Ein Fall von Majestätsvergiftung

⭐⭐⭐

Eine dysfunktionale Familie auf dem englischen Thron – etwas schräger Krimi aus England

Ausgangsgedanke dieses Krimis ist die Vorstellung, der ehemalige englische König Edward hätte nie abgedankt und somit säße heute einer seiner Nachkommen auf dem Thron. Und genau dieser Nachkomme segnet am Weihnachtstag das Zeitliche, während alle Familienmitglieder sich im Schloss Balmoral aufhalten. Hingegen aber alle Bediensteten mit Ausnahme des Kochs das Schloss auf Wunsch des Königs verlassen haben.

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Hugh Breakey – The beautiful Fall: Die vollkommen irritierende Kettenreaktion der Liebe

⭐⭐⭐

Ein Mann verliert regelmäßig sein Gedächtnis – merkwürdige Geschichte aus Australien

Mit diesem Roman hatte ich meine Schwierigkeiten. Nicht nur die Handlung macht etwas ratlos, auch die Art des Erzählens entfaltete nicht die erwartete Wirkung.

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Rachel Joyce – Die erstaunliche Entdeckungsreise der Maureen Fry

⭐⭐⭐⭐

Harolds Frau begibt sich widerstrebend auf eine Reise – emotionaler Nachklapp zum Erfolgsroman

Es ist immer problematisch mit Sequels zu Erfolgsromanen, nicht immer gelingen sie, nicht immer können sie überzeugen. Vor allem, wenn der Vorgängerband ein solch großer Erfolg war wie der Roman „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“.

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Marcel Huwyler – Frau Morgenstern und der Abgrund

⭐⭐⭐⭐⭐

Die Auftragskillerin ermittelt wieder – spannend, skurril, unübertroffen

Noch immer sind Violetta Morgenstern und ihr Freund und Kollege Miguel Schlunegger gleichzeitig Jäger und Gejagte. Sie sind Auftragskiller, Detektive und werden gleichzeitig von ihrem früheren Arbeitgeber gesucht.

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Elke Pistor – Ein Weihnachtsmann für alle Fälle

⭐⭐⭐⭐⭐

Herrlicher Spaß um eine Leiche, die sich weigert, tot zu sein

Sie ist einfach eine Garantin für gute Unterhaltung, diese Autorin. Auch ihren neuen Roman, pünktlich wieder eine Geschichte rund um Weihnachten, suchtet man nur so weg. Da ist kein Wort zu viel, kein Dialog dröge, keine Szene langweilig.

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Sarah Kempfle – Übung macht den Mörder

⭐⭐

Sinnloser Krimi mit selten dummer Heldin – ein missglückter Roman

Klassischer Fall von völlig daneben liegendem Klappentext. Dieser verspricht „einen Mordsspaß“, den ich bei der Lektüre jedoch leider überhaupt nicht erlebt habe.

Dazu ist die gesamte Handlung zu unsinnig, die Protagonistin zu dumm, die Spannung zu gering, die Figuren zu platt. Und der Täter zu deutlich erkennbar.

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Andreas Izquierdo – Kein guter Mann

⭐⭐⭐⭐⭐

Ein Mann namens Walter spielt den Weihnachtsgott – liebenswert, lesenswert

Ein wenig erinnert dieser neue Roman von Andreas Izquierdo, der wie immer ein Garant für gute und fesselnde Geschichten ist, an das berühmte Buch „Ein Mann namens Ove“ von Frederik Beckmann. Und doch ist er anders, ist Walter nicht Ove. Walter, der sich einem kleinen Jungen gegenüber als Gott ausgibt.

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Alexandra Benedict – Mord im Christmas Express

⭐⭐⭐⭐⭐

Fast so gut wie Agatha Christie – Winterlicher Krimi auf Schienen

Ein Zug fährt nach Norden, von London gen Schottland. An Bord achtzehn Passagiere und ein Mörder oder eine Mörderin.

Was für ein spannendes Setting. Dieser Zug verlässt London am Tag vor Heiligabend und natürlich möchten alle Passagiere ihre Ziele rechtzeitig erreichen. Doch ein Schneesturm verhindert das, mitten in der Einöde, zwischen Schneebergen und bei Eiseskälte entgleist der Zug, die Passagiere sitzen fest. Da geschieht ein Mord.

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Claudia Rossbacher – Steirerwald

⭐⭐⭐

Spannungsloser Krimi aus Österreich

Die Krimis aus der Steiermark kennt man aus dem Fernsehen, wo sie mir vor allem wegen der ausgefeilten Figuren und den humorigen Dialogen gefallen. Dass sie auf Büchern dieser Autorin beruhen, mag man fast nicht glauben.

Denn dieser Roman ist völlig ohne Spannung, völlig ohne Dramatik. Und leider auch fast gänzlich ohne Humor.

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Mhairi McFarlane – Between us – Die große Liebe kennt viele Geheimnisse

⭐⭐⭐⭐

Leichtfüßige Liebesgeschichte mit minimalem Tiefgang

Ein neuer Roman einer meiner Lieblingsschriftstellerinnen, einer Garantin für gute Unterhaltung. Diese Geschichte allerdings nimmt sich nicht, wie die anderen Romane von McFarlane, eines wichtigen und schmerzhaften Themas an, bleibt daher ein wenig flacher als sonst.

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Thorsten Steffens – Ein Hund für zwei

⭐⭐⭐

Charmante und unterhaltsame Liebesgeschichte, wenn auch ohne großen Tiefgang

Diese Geschichte erinnert, zumindest im Ansatz, ein wenig an den „Weihnachtshund“ von Daniel Glattauer, auch wenn sie sich stilistisch und dramaturgisch nicht damit vergleichen lässt.

Tony ist ein sympathischer junger Mann, ein wenig einsam vielleicht, der gerne von seiner Mutter noch ein bisschen betuttelt wird. Tony arbeitet als Tankwart und hofft seit vielen Jahren darauf, irgendwann einmal eine eigene Tankstelle zu führen. Und Tony hätte gerne einen Hund.

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Ralf Günther – Winterherz

⭐⭐⭐

Etwas märchenhafte Geschichte um herzkranke Jungen in einem DDR-Sanatorium

Dieser Roman lässt mich etwas ratlos zurück. Was zuerst einmal daran liegt, dass mir die zeitliche Einordnung fehlt. Nirgends wird angegeben, wann die Handlung spielen soll. Vermutlich trägt sich diese Geschichte in den fünfziger Jahren zu, in der noch jungen DDR. Auch der Schreibstil des in Köln geborenen und heute in Dresden lebenden Autors wirkt wie aus dieser Zeit.

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Ulla Scheler – Acht Wölfe

⭐⭐⭐⭐⭐

Spannend, dramatisch, emotional – ein Highlight des Jahres

Was für ein Roman, was für ein Thriller. Er bescherte mir zwei durchwachte Nächte, weil ich ihn nicht aus der Hand legen konnte.

Dabei, so abwegig die Geschichte im Grunde sein mag, wirkt alles derart realistisch, als wäre man mittendrin in der Handlung. Dass ein solcher Roman von einer jungen deutschen Autorin stammt, ist da schon fast eine Überraschung.

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Jarka Kubsova – Marschlande

⭐⭐⭐⭐

Zwei Frauenschicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten

Bei meinem Eindruck zu diesem Buch bin ich zwiegespalten. Oder vielmehr habe ich zwei Meinungen dazu. Der Stil ist unvergleichlich gut, so wie auch schon im Roman „Bergland“ von Jarka Kubsova, den ich sehr mochte. Ihre Beschreibungen, ihre Darstellung der Gedanken und Gefühle der beiden Protagonistinnen sind wieder gelungen.

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Julia Mattera – Wasserballetttage

⭐⭐⭐

Wassergymnastik im Seniorenheim – nicht ganz so wie erwartet

Oscar hat eine Karriere als Schwimm-Champion hinter sich. Diese Karriere, die ihm immer wichtiger war als alles andere, ist auch schuld daran, dass ihn erst seine Frau und später auch sein Sohn verlassen hat. So lebt Oscar einsam und gelangweilt ein Leben als Bademeister, als ihn der Ruf seiner Tante ereilt. Er müsse sich sofort um seine Mutter kümmern, die seit kurzem in einem Seniorenheim wohnt.

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Roy Jacobsen – Die Unwürdigen

⭐⭐⭐⭐⭐

Leben im besetzten Oslo – bedrückend, voller Abenteuer, lebensgefährlich

Wieder ein furioser Roman des Norwegers. „Die Unwürdigen“ steht seinem Buch „Die Unsichtbaren“ in nichts nach.

Wer macht sich schon bewusst, wie das Leben eines Jugendlichen, einer Heranwachsenden in einer besetzten Stadt gewesen sein muss. Wer weiß, was in den jungen Menschen vorging, die während eines Weltkrieges in einem besetzten Land leben. Besonders, wenn es um Jugendliche geht, die man heutzutage abgehängt nennt, die nicht wissen, wie sie morgen etwas zu essen bekommen, deren Geschwister vor Hunger weinen, deren Mütter müde und abgekämpft, die Väter arbeitslos und ohne Perspektive sind.

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Holly Smale – Mein schrecklich schönes Leben

⭐⭐⭐

Junge Frau hat Macht über die Zeit oder: Und täglich grüßt das Murmeltier?

Cassandra, die ihren Namen für Programm hält, verliert am selben Tag Freund und Job. Doch abends steht ihr Freund wieder vor der Tür, als wäre nichts gewesen, nur um sich am kommenden Morgen erneut von ihr zu trennen. Dasselbe geschieht an ihrem Arbeitsplatz. Sie durchlebt immer wieder dieselben Momente.

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Tatiana de Rosnay – Sarahs Schlüssel

⭐⭐⭐⭐⭐

Die Geschichte einer verdrängten französischen Schuld – einfühlsam und berührend

Auf zwei Zeitebenen erzählt die französische Autorin vom Schicksal eines kleinen jüdischen Mädchens während der deutschen Besatzung in Frankreich.

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