Sehr bairischer Krimi voller Dialekt, passenden Typen und reichlich derbem Witz
Eine Tote in der Gefriertruhe – auch etwas, was man wirklich nicht jeden Tag entdeckt und schon gar nicht entdecken möchte. Doch genau das geschieht und Elli Fuchs, ihres Zeichens eigentlich Sanitärfachverkäuferin, fühlt sich gedrängt, die Hintergründe zu erforschen. Denn natürlich ist die in der Truhe gefundene Frau keines natürlichen Todes gestorben.
Und so startet Elli, nicht auf den Mund gefallen und auch von wenig Zurückhaltung geplagt, ihre Ermittlungen im Umfeld der ermordeten Hofreiter Mona. Elli, eigentlich auf strenger Diät, aber dennoch bei allem Süßen immer wieder schwach werdend, findet bald heraus, dass die Mona sehr vielen Männern den Kopf verdrehen konnte und selbst nicht nur einem treu war, wenn überhaupt. Doch liegt darin das Mordmotiv?
Verdächtige, insbesondere Männer, gibt es reichlich. Darunter auch beispielsweise Ellis Chef oder Kollegen, oder auch die Stammtischbrüder, die sich den Mund über die Tote zerreißen. Doch haben wirklich nur Männer ein Motiv gehabt? Es bleibt alles offen und alles möglich.
Dennoch wurde ich mit der Geschichte und auch mit der durchaus nicht unsympathischen Protagonistin Elli nicht so recht warm. Das Ganze war mir schlicht zu bairisch oder bayrisch, zu viel oder fast nur Dialekt in den Dialogen, von denen man dadurch manchmal nicht mal die Hälfte verstehen konnte. Zu viel derbe Witze, gerne auch mal unter der Gürtellinie, ja alles ein wenig proletenhaft, könnte man fast sagen. Das hat mich nicht abgeholt, sondern eher abgestoßen, so dass mir die Freude an der Lektüre der ansonsten gut ausgedachten Geschichte recht verleidet wurde. Zumal all dieses Drumherum von der eigentlichen Mordhandlung ständig ablenkte, es gab zu viel anderes, zu viel Geschwätz über die Handlung nicht voranbringende Dinge, die so auch die Spannung immer wieder ausbremsten. Dazu kommen penetrant völlig verunglückte Inquits, die leider nicht komisch, sondern nur absolut schief sind. Aber auch das ist vielleicht eine bairische Eigenart.
Lokalkolorit ist richtig und wichtig, aber das war mir einfach zu viel. Für Menschen in oder aus Bayern ganz sicher ein Lesespaß, für andere vermutlich eher weniger.
Alexandra Stiglmaier – Törtchen, Tod und Techtelmechtel
emons, September 2024
Taschenbuch, 287 Seiten, 14,00 €