Dani Atkins – Was die Sterne dir schenken

⭐⭐⭐

Arg rührselige Geschichte um zwei Schwestern und einen Mann

Die englische Autorin ist bisher meine absolute Lieblingsautorin von süchtig machenden Liebesromanen mit thematischem Tiefgang. Doch diesmal hat sie mich leider enttäuscht.

Ist ihr dieser neue Roman doch arg kitschig und sehr gefühlsduselig geraten, dazu noch mit leicht vorhersehbarem Ausgang und diesmal auch leider ohne die Behandlung eines wirklich interessanten Themas.

Lexi ist die jüngere Schwester von Amelia, dennoch aber optisch ihr so ähnlich wie ein Zwilling. Auch gefühlsmäßig stehen die beiden Frauen sich sehr nah. So ist es logisch, dass Lexi, die in New York als Lektorin arbeitet, alles stehen und liegen lässt, um nach England an das Krankenbett ihrer Schwester zu eilen. Diese wurde wie tot und völlig unterkühlt im Nachthemd im Winter am Strand gefunden, kann sich aber an nichts erinnern, nicht wie und nicht warum sie dort hinkam. Dazu kommt, dass Amelia, als sie aus dem Koma erwacht, felsenfest davon überzeugt ist, verheiratet zu sein mit Sam. Doch Amelia ist Single, einen Sam gibt und gab es nie in ihrem Leben, auch wenn sie ihn fotografisch genau zeichnen und ihre gesamte Liebesgeschichte bis zur Hochzeit detailliert erzählen kann.

Lexi und ihre Mutter wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Vollends verrückt wird das Ganze, als Lexi am Strand genau dem Mann begegnet, den Amelia gemalt hat. Doch dieser Mann heißt Nick, hat Amelia noch nie getroffen und weiß von nichts. Dennoch lässt er sich von Lexi dazu überreden, als Sam aufzutreten.

Spätestens hier ahnt man, worauf das alles hinausläuft. Leider wird es nicht schön und nicht spannend erzählt. Diesmal übertreibt Dani Atkins es mit dem Gefühl, vor allem mit Lexi gehen die Emotionen ständig durch, alles bringt sie aus der Fassung, für ihre Schwester würde sie alles tun, selbst ihre Karriere opfern. Das ist mir absolut zu dick aufgetragen, so sehr, dass ich tatsächlich und zu meinem eigenen Bedauern die Freude an der Lektüre dieses Buches lange vor dem Ende verlor.

Auch stilistisch ist es diesmal recht enttäuschend, die Bilder, die Vergleiche und Metaphern, alles ist sehr klischeelastig, sehr stark mit Herz und Schmerz übertüncht. Dieser Roman klingt so gar nicht nach der Autorin, die ich bisher wirklich geliebt habe.

 Dani Atkins – Was die Sterne dir schenken
aus dem Englischen von Simone Jakob und Anne-Marie Wachs
Knaur, Februar 2014
Taschenbuch, 431 Seiten,  12,99 €


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