Deborah Levy – Black Vodka

Kurzgeschichten, die sich mir nicht erschließen konnten

Diese Autorin, in Südafrika geboren, war mir bislang unbekannt. Die Beschreibung der in diesem Buch versammelten Kurzgeschichten klang jedoch interessant und vielversprechend.

Doch leider fand ich überhaupt keinen Zugang zu den Texten. Weder inhaltlich konnte ich damit etwas anfangen noch wurde ich mit dem Schreibstil auf irgendeine Weise warm.

Die titelgebende Geschichte handelt von einem Mann und einer Lisa, die sich kennenlernen, mal treffen, mal miteinander reden. Aber der Erzählung fehlt jede Handlung, der man folgen könnte. Dazu sehr merkwürdige Metaphern und Formulierungen: „ … mir fällt es unglaublich leicht, menschliche Scham zu durchwaten.“ (Seite 15).

Dann die Geschichte mit dem Titel „Wien“, in welcher eine Frau namens Margret ihre Mikrowelle ausprobieren möchte, sich mit einem Mann trifft, der nicht ihr Ehemann ist. Die Erzählperspektive wechselt mal von ihr zu ihm.  Auch hier Sätze, von denen sich mir leider weder Sinn noch Zweck erschlossen: „Sie ist Mitteleuropa, denkt er. Sie ist Wien. Sie ist Österreich. Sie ist ein silberner Kaffeelöffel. Sie ist Schlagobers. Sie ist Strudel, staubzuckerbestäubt. Sie ist das Geräusch höflichen Beifalls. Sie ist ein Lüster. Sie ist ein Samtvorhang.“ (S. 40).  So geht das noch eine Weile weiter.

Ähnlich sind auch die anderen Erzählungen. Mal geht es um ein Paar, Pavel und Ella. Mal geht es um zwei Männer, verbunden durch merkwürdige Zustände, merkwürdiges Verhalten.

So hat mich diese Anthologie sehr ratlos zurückgelassen. Weder konnte ich in den Geschichten einen Sinn noch eine Botschaft erkennen, noch behagte mir der Schreibstil.

Da es sich ausschließlich um meinen Geschmack handelt, findet auch dieses Buch sicher andre Liebhaber.

Deborah Levy – Black Vodka
aus dem Englischen von Barbara Schaden
Kampa, Juli 2024
Taschenbuch, 119 Seiten, 13,00 €

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert