Die üblichen Verdächtigen haben sich hier versammelt und herrlich skurrile, spannende, erheiternde Kriminalgeschichten abgeliefert, deren Handlung sich jeweils in einer Buchhandlung zuträgt. Oder damit in Zusammenhang steht. Zu den 16 in dieser Anthologie vertretenen Autor:innen gehören Tessa Korber, Brigitte Glaser, Ingrid Werner, Heike und Peter Gerdes, Regina Schleheck, Tanja Steinlechner und viele andere. Sie erzählen von plötzlichen Todesfällen bei Übernachtungen in der Buchhandlung, von neidischen und hinterlistigen Nachbarn, die das Leben der Buchhändler sehr schwer machen, bis diese sich zu wehren beginnen.
Besonders gut gefallen hat mir die Story von Gitta Edelmann um die beiden Damen Jackie und Heidi, die dafür sorgen, dass Schriftstellerinnen ungestört ( von z.B. einem Ehemann) ihre Kreativität ausleben können. Oder die Geschichte um die sehr unterschiedlichen Autoren, die alles tun, um die Schließung ihres Lieblingsbuchladens zu verhindern.
So geht es durch die ganz Sammlung an absonderlichen Geschichten. Am Ende ist man so weit, dass man in der nächsten Zeit vermutlich keine Buchhandlung mehr ohne gemischte Gefühle betreten kann. Gelungen sind in allen diesen Erzählungen die Figurenzeichnungen, die wunderlichen Eigenbrötler, wie man sich halt so Büchersüchtige vorstellt. Dazu kommen dann noch so bildhafte Namen wie „Heißes Pflaster“ für einen Imbiss oder der Name Buchinger für einen Buchhändler.
Kurzum, die Lektüre dieser 16 Kriminalfälle „zwischen den Zeilen“ ist unterhaltsam, an- und aufregend. Vor allem macht sie Lust auf längere Werke der jeweiligen Autor:innen.
Thomas Kastura (Hrsg.) – Mord in der Buchhandlung
gmeiner, September 2021
Gebundene Ausgabe, 284 Seiten, 15,00 €