Natascha Keferböck -Salzburger Männerherzen

Das ist bereits der dritte Band der österreichischen Autorin um den Ermittler Raphael Aigner und sein Team in der Kleinstadt Koppelried. Diesmal bekommt er es mit dem Tod des umstrittenen Lokalpolitikers Lanner zu tun. In Verdacht gerät ausgerechnet sein Freund und Kollege.

Die erste Folge dieser Serie hat mir noch sehr gut gefallen. Auch wenn die männlichen Klischees sich schon damals ziemlich dicht gedrängt haben, waren doch sowohl Plot wie Figuren unterhaltsam und spannend. Doch das lässt nun immer mehr nach.

Die Leiche wird am Morgen nach dem örtlichen Volksfest gefunden, erschossen, der mutmaßliche Täter hat die nötigen Spuren an den Händen und keine Erinnerung an den vergangenen Abend. Neben dem Kollegen wurde auch die Dorfschönheit gefunden, die nicht nur dem verdächtigen Baumgartner, sondern natürlich auch dem Raphi Aigner den Kopf verdreht, was wiederum dessen Freundin Marie gehörig auf die Palme bringt.

So weit wäre die Handlung eigentlich schon zusammengefasst. Dass sich bis zum Ende etliche Verwicklungen, neue Spuren und neue Verdächtigungen ergeben, ist selbstverständlich bei einem Kriminalroman. Hier allerdings verliert sich jegliche Spannung in seitenlangen, absolut nebensächlichen Dialogen, die die Handlung um keinen Schritt voranbringen. Dazu kommt der alles überdeckende Dialekt, der zwar nett klingt und auch das nötige Lokalkolorit vermittelt, die Lektüre aber doch beträchtlich erschwert.

Alles in allem hat diesmal der Roman recht enttäuscht. Dazu kommen noch gar arge stilistische Patzer, wie beispielsweise absolut schräge Inquits, die eigentlich kein Lektorat überleben dürfen.

Für einen Krimi war mir schlicht zu wenig Krimi in diesem Roman. Schade.

Natascha Keferböck -Salzburger Männerherzen
Emons, Februar 2023
Taschenbuch, 335 Seiten,  14,00 €


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