Feuer und Erde, Luft und Wasser – wo wir Kraft finden können
Tempel und Kathedralen ragen in den Himmel, ein Feuer verzehrt einen Krater. Mit dem Boden verwurzelte Bäume, rauschender Wasserfall oder stiller See – all diese Kraftorte rund um unseren Globus stellt dieser wunderschöne und beeindruckende Bildband vor.
Dass man diese Einteilung nach den vier Elementen – wozu sich noch ein fünftes gesellt, das sich nicht Zeit nennt, aber irgendwie doch damit zu tun hat – für das Buch gewählt hat, erscheint mir eine gute und einsichtige Idee zu sein. So ordnet man fast automatisch die jeweilige Kraft dem Ort zu und kann sie, so man sich dorthin begibt, sicher auch finden.
Wobei man, so habe ich das Gefühl, diese Orte gar nicht aufsuchen muss. Schon allein das Betrachten der großformatigen Bilder, der in ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommenen Fotografien vermittelt einen guten Eindruck von der Wirkung, die solche Orte entfalten können.
Vorangestellt ist dankenswerterweise ein Kartenteil, so dass man die entsprechende Orientierung hat. Denn wer weiß schon aus dem Stegreif, wo sich Tatta in Pakistan befindet, der Ort, an dem sich eine farbenprächtige Moschee präsentiert. Oder wer kennt das Hypogäum auf Malta, ein Ort, der sich unter der Erde befindet, sich über mehrere Stockwerke erstreckt und als Grabstätte für über 7000 Menschen diente, vor mehr als 3000 Jahren.
Ebenso beeindruckend sind die megalithischen Krüge in Laos, tonnenschwere Steinkrüge, bis zu 2000 Jahre alt.
Wie so viele der Bücher aus dem Kunth-Verlag macht auch dieser Bildband Lust auf Reisen, auf Entdeckungen. Dabei muss man sich im Klaren sein, dass viele der gezeigten Orte auch bedroht sind, von Umweltzerstörung, von Klimaveränderung, von Menschen.
Menschen, die doch viel lieber dieses Orte zum Kraftschöpfen nutzen sollten, zum Innehalten, zum Bewundern und Schützen. Es ist zu hoffen, dass Bücher dieser Art den Menschen genau das vor Augen führen.
Kraftorte
Kunth Verlag, Juni 2023
Gebundene Ausgabe, 320 Seiten, 44,95 €