Spannung für einen entspannten Sonntagnachmittag. So könnte man dieses Buch von Stefan Barz untertiteln.
Stefan Barz erzählt in flottem, dem Thema durchaus angemessenen Tempo von mysteriösen Todesfällen in der Eifel. Es gibt keine Motive, keine wirklich Verdächtigen und zunächst auch keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen den drei Morden. Dann allerdings entdecken die beiden Kommissare Grimberg und Wagner durch Zufall drei Entführungsfälle. Kinder sind verschwunden ohne dass die jeweiligen Eltern sich bei der Polizei gemeldet hätten. Relativ schnell erkennt die Leserin, auch aufgrund der eingeschobenen Szenen aus der Perspektive des Täters, die Verbindung.
Stefan Barz schreibt spannend, keine Frage, aber die Spannung ist recht oberflächlich, so erkennbar erzeugt. Es mangelt an Subtilität, an Originalität. Der Stil ist wie aus dem Lehrbuch, viele Formulierungen sind abgedroschen, Bilder und Vergleiche ausgelutscht. Und die reichlichen Fehler mindern das Lesevergnügen zusätzlich. Mehrmals sind die Namen der handelnden Personen – von denen es reichlich gibt – vertauscht, so dass man als Leser aus dem Lesefluss gerissen wird, weil man erst einmal überlegen muss, wer denn eigentlich gemeint ist.
Der Plot ist gut angelegt und sorgfältig konstruiert. Auch wenn ich meine, ähnliches schon gelesen oder im Film gesehen zu haben. Aber das ist ja weder schlimm noch verboten, vor allem, wenn die Geschichte gut erzählt ist.
Die Kommissare sind nicht unsympathisch, wenngleich man ganz gerne mehr über sie erfahren möchte. Vielleicht setzt der Autor aber auch einiges an Wissen über die Kriminalpolizisten voraus, denn es gibt bereits einen Roman aus seiner Feder mit diesen beiden Protagonisten. Überhaupt bleiben die Personen blass und ohne Background, so dass man sich kaum einfühlen kann, kaum Empathie aufkommen kann.
Von der
Grundidee also spannend, flott innerhalb weniger Stunden zu lesen. Aber ein
Thriller muss den Leser anders packen.
Stefan Barz: Spiel des Bösen
Taschenbuch, kbv
231 Seiten
12,00 €